verwackelt, überbelichtet, schief – don’t do it?

Mit den Regeln ist es ja so eine Sache. Profifotografen würden vermutlich sagen, man müsse sie beherrschen, um dann gezielt und bewußt dagegen zu verstoßen, wenn man eine bestimmte Wirkung erzielen möchte. Verkehrt finde ich das nicht. Andererseits habe ich manchmal beinahe mit Neid beobachtet, mit welcher Unbefangenheit meine Kinder Fotos gemacht haben. Während ich mit der fehlenden Schärfe oder anderen „Mängeln“ meiner Bilder gehadert habe, haben sie drauf los fotografiert und  ihre Ideen ohne große Bedenken einfach umgesetzt. Dabei gab es zwar auch viel Ausschuss, aber es sind auch einige wirklich tolle Motive entstanden, die ich mit Regeln im Kopf wohl nicht gefunden hätte.

Immer wieder nehme ich mir also vor, mehr zu experimentieren, offener zu sein. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Paleica hat den Verstoß gegen „die“ Fotoregeln zum Thema für den Monat Juni gemacht. „Don’t“ hat sie das Thema genannt und bringt dazu eine ganze Reihe Gegenlichtaufnahmen. Die hätte ich zu diesem Thema sicherlich auch. Aber ich dachte ich schau mal, was ich sonst noch so finde – weil Gegenlicht ist ja eh ohne Ende auf meinem Blog 🙂

Dafür habe ich im Archiv gestöbert.

Nicht zur Veröffentlichung vorgesehen wegen Schärfemängeln war z.B. die Radfahrerin vor der Baustelle (vom letzten Post 🙂

oder der ebenso wunderbar verwackelte grüne Tiedthof in Hannover.

Das Ausgangsbild mit den Rädern hatte ich schon aussortiert, weil es im unbearbeiteten Foto nur Gewimmel, aber eigentlich kein Motiv enthält. Für den Post habe ich ein wenig gespielt… und siehe da…

und diese Wiese  ist überbelichtet.

Ziemlich schief kommt die Aufnahme von der Hofburg in Wien daher (ich hoffe es ist die Hofburg 😉

Und schließlich noch ein Fenster mit Spiegelung (in der Nähe der St. Michaeliskirche, Hildesheim)

Zum Glück bin ich ja keine Profifotografin. Mehr Experimente bitte – ohne Regeln! 😀

Weitere Beiträge zu den Magischen Mottos 2017 zum Thema „Don’t“ gibt es auf der Linkliste

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13 Gedanken zu „verwackelt, überbelichtet, schief – don’t do it?

  1. Nun – wenn ein Regelverstoß nach einem Unfall aussieht, dann gehören die Pixel in den Papierkorb – Ablage P und sofort abspülen 😉 Ein Bild gegen die Regeln darf dennoch – nein es soll sogar – gut aussehen. Gegen die Regeln aber nicht für Pleiten, Pech und Pannen. Ich glaube das ist diesmal eine echte Hürde, die Paleica da ohne es zu wissen eingebaut hat 🙂

    Die Geisterfahrerin ist auch mein Favorit unter den Bildern. Das hat was – gut!

    1. Da gebe ich dir in jedem Fall recht. Ein Bild ist nicht allein deswegen originell, nur weil es gegen die Regeln verstößt. Der gekonnte Regelverstoß ist aber manchmal sehr schwierig und oft ist es ein schmaler Grad zwischen gekonnt und daneben. Ich zumindest tue mich da noch schwer, das für mich zu entscheiden.
      (und manchmal mag ich Bilder auch, obwohl sie fotografisch nicht gut sind)
      … die Radfahrerin. Ja die geht so in die Richtung in der du ja in letzter Zeit auch einiges experimentiert hast 🙂 Ich finde sie auch gut.

      1. Es ist halt schwer die richtige Zeit für die Geschwindigkeiten – hier Radfahrer – zu finden – entweder bleibt sie zu starr oder sie ist nur noch ein Hauch – aber bei dir passt es ja. Entscheidungen über die Belichtungszeit müssen da in sekundenschnelle getroffen werden. Das braucht, denke ich, schon jede Menge Erfahrung, damit es jedes Mal so ist, wie man es haben möchte. Übung macht den Meister 😉 Hauptsache wir haben Spaß beim Fotografieren 😉

        Schönen Sonntag wünsche ich Dir!
        LG, Birgit

  2. ob es wirklich die hofburg ist, kann ich nur anhand der säulen leider nicht sagen. aber die beispiele sind super. ich denke, mit regeln muss man vorsichtig sein, man darf sich davon einfach nicht den spaß vermiesen lassen. es hilft, die grundregeln zu kennen aber es hilft auch, sie immer wieder zu missachten 🙂

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